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Schriftportrait American Typewriter

Die Nostalgische. Nur wenige Schriften sind so sehr zu einem Sinnbild des Brückenschlages zwischen den typografischen Zeitaltern geworden wie die American Typewriter. Als Hommage an eine Schreibmaschinenschrift, die ihre Existenz als Versuch zum Ersatz der Druckschriften begann, zu Zeiten des Fotosatzes erschienen, befördert sie die alten Zeichenformen der Schreibmaschine direkt in das digitale DTP-Zeitalter.

American Typewriter Light
American Typewriter Light
American Typewriter Light Italic
American Typewriter Light Italic

Die American Typewriter erscheint 1974 anlässlich des 100. Geburtstages der Schreibmaschine zur Würdigung des 'Schreibmaschinenduktus' bei der International Typeface Corporation (ITC).

1974: Ein angemessener Zeitpunkt für ITC, so verkündet die ITC-Hauspostille 'Upper and Lower Case' im Winter 1974 das Erscheinen der neuen Schriftart:

Der einhundertste Jahrestag ist ein angemessener Zeitpunkt zur Ehrung dieser Zeichenformen, die sich so eng an jedes Kapitel unserer Geschichte gebunden haben ... In der American Typewriter ist gerade genug Nostalgie eingefangen, um ihr einen Spitzenplatz in der zeitgenössischen Typografie einzuräumen

Quelle: [q10]

Die beiden leichteren Schnitte (leicht und normal) werden von Joel Kaden, der Fettschnitt von Tony Stan gezeichnet. Tony Stan ist einer der renommierten ITC-Schriftentwerfer, aus dessen Feder auch die drei Jahre später erschienene ITC Garamond, ferner ITC Cheltenham (1978), ITC Century (1980) und die weitverbreitete ITC Berkeley Old Style (1983) stammen.

American Typewriter Medium
American Typewriter Medium
American Typewriter Medium Italic
American Typewriter Medium Italic

Das Erbe der Schreibmaschine

Kaden und Stan stützen sich bei ihrem Entwurf auf die Schrifttype, die seit der Zeit der ersten patentierten Schreibmaschine mit QWERTY-Tastatur, Juli 1874, in den Vereinigten Staaten gepflegt wird.

Obwohl die ursprüngliche Hüterin dieser Schrifttype, die Schreibmaschine 'Sholes & Glidden Type-Writer' von ihrem Hersteller Remington nur wenige Jahre verkauft wird, ist doch ihr Schriftbild für Generationen kommender Schreibmaschinen - und die Adressaten der mit ihnen verfaßten Schriftstücke - stilprägend.

American Typewriter Bold
American Typewriter Bold
American Typewriter Bold Italic
American Typewriter Bold Italic

Von der Schreib- zur Druckmaschine

Die in dieser Schreibmaschinenschrift niedergelegten Dokumente begleiten die folgenden Jahrzehnte amerikanischer Geschichte. Es ist die Schrifttype, die jeder kennt und wiedererkennt.

Kaden und Stan überführen bei ihrer originalgetreuen Abwandlung die dicktengleiche Schreibmaschinenschrift in eine Proportionalschrift, bei der jedes Zeichen den Raum einnimmt, der ihm seiner Natur nach zukommt. Dennoch gelingt ihnen das Kunststück, die Schrift als solche ihrem Charakter nach unverändert auf das neue Medium 'Druckschrift' zu übertragen.

American Typewriter Light Condensed
American Typewriter Light Condensed
American Typewriter Medium Condensed
American Typewriter Medium Condensed
American Typewriter Medium Condensed
American Typewriter Medium Condensed

Nachgereichte Kursive

Die Kursiven der ITC American Typewriter werden erst im Winter 1988 angekündigt und im Februar 1989 vorgestellt - nach eigenem Bekunden empfindet ITC vierzehn Jahre lang, seit dem Erscheinen der ursprünglichen Garnitur der American Typewriter, die Ohnmacht, einer so erfolgreichen Schrift angemessene Kursive zur Seite zu stellen [q20].

Schließlich nutzt der renommierte Schriftgestalter Ed Beguiat die Möglichkeiten der digitalen Schriftgestaltung, die Ende der 1980er Jahre erste Formen annimmt, und entwickelt die so schmerzlich vermissten Kursiven.

American Typewriter heute

Heute kann die American Typewriter in vier Strichstärken (Light bis Bold) mit den von Ed Benguiat gezeichneten Kursiven und darüber hinaus drei schmale Schnitte (Light bis Bold), diese jedoch ohne Kursiven, bezogen werden.

Darüber hinaus existiert eine Variante American Typewriter A, die sich von der ursprünglichen ITC American Typewriter durch einige alternativ ausgeführte Zeichen unterscheidet, ihr ansonsten jedoch entspricht.

Eine der bekanntesten Anwendungen der American Typewriter ist sicherlich das von dem US-amerikanischen Grafiker Milton Glaser ersonnene I (love) New York-Signet (wobei das 'love' durch ein rotes Herz versinnbildlicht wird).

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