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Schriftportrait Franklin Gothic

Die 'amerikanische Helvetica' ist, obwohl über 100 Jahre alt, in unserer Schriftwelt allgegenwärtig. Kennern gilt sie als das Schwergewicht unter den Grotesken und sie ziert Überschrift wie Textkörper in Werbung und Zeitschrift. Für das europäische Auge besitzt sie den auf undefinierbare Weise 'amerikanisch' wirkenden Charme, der sie aus der Masse der Serifenlosen heraushebt.

Schrift aus gutem Stall

Die Franklin Gothic entsteht 1903, anderen Quellen zufolge 1905, durch den US-amerikanischen Schriftenschöpfer Morris Fuller Benton im Auftrag der American Type Founders (ATF).

ATF ist in jener Zeit und bis in die 1960er Jahre die maßgebende Autorität auf dem Gebiet der US-amerikanischen Typografie. Legendenhalber geht der Schriftname auf Benjamin Franklin zurück, der ja in seinen frühen Erwachsenenjahren für seine Druckerei Bleilettern herstellte.

Franklin Gothic Regular
Franklin Gothic Regular

Die ursprünglichen Schnitte der Franklin werden von Benton über neun Jahre hinweg veröffentlicht. Erster Schnitt ist 1903 die Normale, gefolgt im Jahr 1906 von den schmalen und extraschmalen Schnitten (condensed, extra condensed).

1910 erscheinen die Kursiven (Italic, Oblique) und 1912 ein schmal-schattierter Schnitt (condensed shaded). Mit dem Wiederaufkommen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erscheint 1952 eine breite Franklin (wide) und 1967 die lange vermissten schmal-kursiven Schnitte (condensed italic).

Franklin Gothic Italic
Franklin Gothic Italic

Franklin Gothic digital

In ihrer digitalisierten Form legt Victor Caruso im Auftrag der International Typeface Corporation (ITC) 1980 eine von Beginn an aus zahlreichen Schnitten bestehende Franklin Gothic-Familie vor, der sich 1991 die von David Berlow entwickelten schmalen, extraschmalen und ultraschmalen (condensed, compressed, ultra compressed) Schnitte anschließen.

Es existieren einige Sonderformen der Franklin, wie etwa die 1903 von Benton für ATF geschaffene Alternate Gothic, eine besonders fette Franklin, die in vier Laufweiten (von condensed bis extended) angeboten wird.

1907 legt Benton die Monotone Gothic vor, eine leichtere und weitläufigere Variante der Franklin, die jedoch niemals zu weiteren Schnitten entwickelt wird. Die heute als Franklin Gothic Light Extended angebotenen Schnitte entsprechen in Dickte und Laufweite etwa der ursprünglichen Monotone Gothic.

Franklin Gothic Condensed
Franklin Gothic Condensed

Vielfalt in Schriftschnitten und Anwendungen

Mit ihrer beinahe erschlagenden Fülle an Schnitten und Laufweiten ist die Franklin für beinahe jede Satzaufgabe gerüstet.

Ihr Anwendungsspektrum reicht von der in vier Punkt Größe gesetzten, gestürzten Drucknorm bis zur seitenformatfüllenden Blocküberschrift. Selbst im Mengensatz der 'Bleiwüste' erscheint die Franklin immer klar lesbar, niemals aufdringlich und gibt doch dank ihrer unverwechselbaren Merkmale jedem Text eine gewisse Note. Verspielteren Naturen und grafischen Künstlern bietet sie eine gute Grundlage für anspruchsvolle Typo-Experimente.

Die Franklin zeichnet sich durch ein traditionell gestaltetes kleines g und a aus, unverwechselbar ist der abwärts geschwungene Diagonalstrich des großen Q, der den Buchstaben unten-mittig verlässt und zu den fetteren Schnitten hin immer weiter nach rechts auswandert.

Franklin Gothic Extra Condensed
Franklin Gothic Extra Condensed

Franklin als Hausschrift

Franklin findet Verwendung als Hausschrift des ADAC (schmale/condensed Schnitte) für Signet und Schriftzug, der Handelskette Media Markt, der Porsche AG (Porsche-Franklin) und des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, der über eine eigene, lizenzierte Variante der Franklin verfügt. In den USA ist die Franklin unter anderem als Hausschrift der New York State University und des Museum of Modern Art. Ferner dient sie als Auszeichungsschrift des Time Magazine, für den Titelschriftzug der 'Rocky'-Filme und die Untertitel der Star Wars-Filme.

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