Schriftportrait Akko
Die Rundeckige. Als vergleichsweise junger Spross findet sich seit Mai 2011 in unserem Schriftenarsenal die Schriftart Akko. Akko will alles sein: industriell und organisch, schön, lesbar und vielseitig, rund und eckig, Cooper Black und DIN Schrift in einem Zeichensatz. Ob sie zu einer wertvollen und gern gesehenen Bereicherung unserer Typolandschaft werden wird, muss sich erst noch zeigen.
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Die Akko stammt aus der Hand des künstlerischen Leiters von Linotype, Akira Kobayashi. Sie ist die erste eigenständige Schrift, die Kobayashi nach Jahren der Überarbeitung von Schriften anderer Entwerfer (unter anderem die Fonts Avenir Next, Frutiger Next, Optima nova) vorstellt. Der Name der Schrift leitet sich von den beiden Anfangsbuchstaben des Namens ihres Schöpfers (und nicht der mittelalterlichen Kreuzfahrerstadt in der Levante) ab.
Vor seiner Tätigkeit als künstlerischer Leiter bei Linotype, ein Amt, das er seit 2005 innehat, entwirft Kobayashi für die Schriftschmieden von Adobe, für die International Typeface Corporation (ITC), für FontFont und schließlich auch Linotype Schriften. Das Projekt Akko steht seit Anfang des Jahres 2010 in Arbeit.
Von der Humanisierung der DIN-Schrift ...
Zu Beginn seiner Arbeit richtet sich Kobayashis Denken auf eine Art 'humanisierter' DIN-Schrift. Er stellt sich eine Grundschrift mit industrieller, technischer, ja beinahe steriler Anmutung vor. Die Schrift soll ihre Wirkung und ihren eigenständigen Charakter durch gezielte Durchbrechung dieser Anmutung, durch gewölbte Querstriche, weiche Proportionen und abgerundete Ecken erhalten.
Die Umsetzung dieser Vision in Bögen, Auf- und Abstriche stößt dann aber auf den harten Boden der unüberwindlichen Realität. Kobayashi entschließt sich, seine Akko in zwei beinahe gegensätzliche 'Geschmacksrichtungen' zu entwickeln. Es entsteht einerseits eine industriell-sachliche Akko und daneben eine rundere, gefälligere Variante, die er auf den Namen Akko Rounded tauft. Die Akko Rounded orientiert sich weitläufig an den wohlgerundeten, eher üppigen Proportionen der Cooper Black (Oswald Bruce Cooper, gezeichnet 1921).
... zum Schriften-Doppel
Trotz der augenfälligen Unterschiede zwischen Akko und Akko Rounded liegt beiden Schriften die gleiche, schlichte Zeichenform zugrunde. Die kompakte Form, die Akko mit Schriften vom Schlage der DIN teilt und die beiden Varianten zu eigen ist, erlaubt platzsparenden Satz. Der Kniff liegt denn auch eher im Detail: Kobayashi verwendet nach eigenem Bekunden sehr viel Zeit, Liebe und Mühe auf die Gestaltung der umschlossenen Zeicheninnenräume, der Punzen.
Da er diagonalen Strichen beinahe die gleiche Sorgfalt widmet, erscheint der in Akko gesetzte Text auch bei enger Laufweite und geringem Durchschuss niemals 'zugekleistert' - dieser unschöne Effekt, durch den bei Betrachtung des Textbildes auffallende dunkle Flächen entstehen. Zusätzliche gestalterische Kniffe wie die ganz leicht nach außen gewölbten Diagonalen und weiter gespannte Bögen sorgen für ein offenes und freundliches, in manchen Konstellationen beinahe fröhliches Schriftbild.
Die Moderne für den Computersatz
Akko verfügt, ihrem jungen Alter entsprechend, über sämtliche Attribute einer modernen Schrift für den Computersatz: Unterstützung für die Sonderzeichen europäischer Sprachen mit den jeweiligen, landestypischen Ligaturen. Sie wird im zeitgemäßen Open Type-Format vertrieben, sodass die Ligaturen und Sonderzeichen in der schriftsetzerischen Arbeit auf komfortable Weise nutzbar sind. Die Schriftfamilien Akko und Akko Rounded enthalten derzeit jeweils sechs verschiedene Strichstärken von Thin bis Black mit ihren jeweiligen Kursiven.
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