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Schriftportrait Stone Schriftsippe

Harmonie hoch drei. Schriftendating ist eine schwierige Sache: Wer passt zu wem, wer hält es mit wem nicht lange aus und was geht gar nicht? ITC findet 1988 die Lösung: die Stone-Sippe, in der jede zu jeder passt, sich alle lieb haben und alle immer gut aussehen.

Die Schriftsippe Stone entsteht in den Jahren 1985 bis 1988 durch Sumner Stone. Sie erscheint am 21. November 1988 bei der International Typeface Corporation (ITC) zur Lizenzierung und Anfang 1989 als erster Vertreter der Schriftensammlung 'Adobe Originals' zum Kauf für Endanwender.

Schriftentwickler Sumner Stone

22-jährige Romanze

Für Sumner Stone ist die Stone-Sippe mit ihren drei Schriftarten das Ergebnis einer 22-jährigen Romanze mit Buchstabenformen [q10]. Die drei Schriften - Stone Sans, Stone Serif und Stone Informal -, halten sich an eine gemeinsame Grundform, von ITC als Schriftskelett bezeichnet, und entwickeln von dort ausgehend ihre individuellen Ausgestaltungen.

Für ITC ist die Schaffung der Stone-Sippe die Antwort auf das alte Dilemma des Schriftsetzers: Wer passt zu wem? Die Auswahl einer Komplementärschrift - als Überschrift, Zwischentitel oder als Bildunterschrift - ist eine schwierige Wahl. Das Finden einer gelungenen Schriftenkombination setzt, wenn nicht Althergebrachtes oder immer wieder Gesehenes übernommen werden soll, typografisches Auge und Feingefühl voraus.

Schriftmischungsprobleme

Nachdem mit dem Siegeszug des Fotosatzes gegenüber dem traditionellen Handsatz junge und unverbrauchte Kräfte mit neuen Ideen in den etwas angejahrten Berufsstand des Schriftsetzers drängen - und das heraufdämmernde Computer-DTP-Zeitalter noch merkwürdigere Gestalten in die Geheimzirkel der Schriftsetzer lockt - sieht ITC drängenden Bedarf an einer einfachen, auch für den Ungeübten handhabbaren Lösung des Schriftmischungsproblems.

ITCs Antwort ist schließlich das Schriftsystem Stone, in dem dank gemeinsamer Grundformen jeder Stone-Schnitt, gleich ob Serifen, serifenlos oder informell mit jedem anderen Stone-Schnitt im Hinblick auf Raumbedarf, Zeichenformen und Anmutung kombinierbar ist.

Das Kleeblatt

Im Einzelnen enthält die Stone-Schriftensippe die folgenden drei Gruppen:

Stone Sans, die Serifenlose

Die Stone Sans zählt zu den 'humanistischen', im deutschen Sprachraum auch 'Semi-Grotesk' oder 'jüngere Grotesk' genannten Schriften. Diese zeichnen sich durch ein warmes, angenehmes Schriftbild bei guter Lesbarkeit aus. Die Stone Sans wird zum Rückgrat der Stone-Familie und lässt sich wegen ihrer unaufdringlichen Anmutung auch mit Schriften außerhalb des Stone-Universums mischen.

Stone Sans Medium
Stone Sans Medium
Stone Sans Italic
Stone Sans Medium Italic
Stone Sans Semi Bold
Stone Sans Semi Bold
Stone Sans Semi Bold Italic
Stone Sans Semi Bold Italic
Stone Sans Bold
Stone Sans Bold
Stone Sans Bold Italic
Stone Sans Bold Italic

Stone Serif, die Serifenschrift

Die Stone Serif ist ihrer Abstammung nach eine klassizistische Antiqua mit ausgeprägter x-Höhe, einem der übergreifenden Stone-Verwandtschaftsmerkmale. Sie zeigt einigermaßen ausgeprägte Strichstärkenkontraste und eignet sich besonders, aber nicht ausschließlich, für die Ausgabe in kleinen Schriftgrößen oder bei geringem Auflösungsvermögen des Ausgabegeräts, etwa dem 300-dpi-Laserdrucker.

Stone Serif Medium
Stone Serif Medium
Stone Serif Medium Italic
Stone Serif Medium Italic
Stone Serif Semi Bold
Stone Serif Semi Bold
Stone Serif Semi Bold Italic
Stone Serif Semi Bold Italic
Stone Serif Bold
Stone Serif Bold
Stone Serif Bold Italic
Stone Serif Bold Italic

Stone Informal, das lässige Bindeglied

Formal als Clarendon-Schrift und damit im Grunde als Zierschrift eingeordnet, ist die Stone Informal für ITC typografisches Neuland: Während Stone Sans und Stone Serif bekannte typografische Felder bestellen, betritt die Stone-Variante 'Informal' Neuland: Sie ist speziell für den persönlichen und geschäftlichen Schriftverkehr gedacht und zur Zeit ihres Erscheinens eine der ersten Schriften, die speziell für die damals genutzten Laserdrucker mit geringer Auflösung entwickelt werden.

Stone Informal Medium
Stone Informal Medium
Stone Informal Medium Italic
Stone Informal Medium Italic
Stone Informal Semi Bold
Stone Informal Semi Bold
Stone Informal Semi Bold Italic
Stone Informal Semi Bold Italic
Stone Informal Bold
Stone Informal Bold
Stone Informal Bold Italic
Stone Informal Bold Italic

Die Zukunftsweisenden

Die Stone-Dreifaltigkeit wird mit ihrer universellen Kombinierbarkeit schnell zum Verkaufsrenner und die große Zahl später folgender Schriftsysteme (wie beispielsweise Corporate, Lucida oder Rotis) zeigt, dass ITC bereits zu dieser frühen Stunde, 1988, den richtigen Riecher für die Richtung hat, in die sich die moderne Schriftentwicklung bewegen wird.

Stone Humanist

Im Jahr 2005 erscheint mit der Stone Humanist eine von Sumner Stone selbst entwickelte Erweiterung der Stone-Sippe. Die Stone Humanist entwickelt sich aus der Stone Sans, lässt aber die formalen Merkmale der Serifenlosen hinter sich und nähert sich mehr den Zeichenformen der klassizistischen Antiqua an, ohne jedoch deren Serifen zu übernehmen.

In ihren Grundformen passt sich die Stone Humanist in die Stone-Sippe ein und sie bezieht neben der Stone Informal eine Mittelstellung zwischen den beiden Polen Stone Sans und Stone Serif.

Stone Sans II

Im Februar 2010 erscheint bei Linotype eine Neuauflage der Stone Sans aus der Feder von Sumner Stone. Hauptziel des 'Projekts Stone II' soll zunächst eine einfache Überarbeitung sein, doch bald tritt der Wunsch nach einer Verbesserung der mittlerweile etwas angejahrten Vielseitigkeit der Stone Sans in den Vordergrund.

Schnell stellt sich jedoch heraus, dass eine umfassendere Erneuerung der Schrift erforderlich ist. Sumner ändert schließlich viele Buchstabenformen sowie die Proportionen vieler Zeichen. Schließlich wird das ursprüngliche Angebot der Stone Sans an Strichstärken und Laufweiten beträchtlich erweitert.

Die Stone Sans II erscheint schließlich 2010 mit sechs Strichstärken (von Light bis Extra Bold), jeweils mit der entsprechenden Kursiven und, als Neuerscheinung, einer Condensed-Variante (die ihrerseits ebenfalls eine Kursive hat), sodass die Stone Sans II in insgesamt 24 Einzelschnitten erhältlich ist.

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