Flattersatz oder Blocksatz?
Eine Entscheidung für Flatter- oder Blocksatz hängt vom persönlichen Geschmack, aber auch von allgemeinen Lesegewohnheiten ab. Die Spalten von Tageszeitungen und den gängigen Zeitschriften, Romane, Wörterbücher und Lexika beispielsweise werden gewöhnlich mit Blocksatz gestaltet. Flattersatz ist eher üblich in Geschäftsbriefen, auf Plakaten oder Einladungen.
Was ist Flattersatz?
Flattersatz - manchmal auch als Rausatz bezeichnet - bedeutet, dass die Zeilen am linken Rand bündig beginnen und nach rechts hin in unterschiedlicher Länge auslaufen - oder umgekehrt bei rechtsbündigem Flattersatz, der in der Gestaltung aber eher eine Ausnahme darstellt.
Der bekannte Designer und Schriftgestalter (Rotis) Otl Aicher war ein absoluter Verfechter des Flattersatzes und hat zum Beispiel alle seine Bücher konsequent mit diesem gestaltet.
Was ist Blocksatz?
Beim Blocksatz beginnen und enden die einzelnen Zeilen bündig. Ausgenommen von dieser Regel ist jeweils die letzte Zeile eines Absatzes und - wenn Sie zu Absatzbeginn einen Einzug wählen - die erste Zeile.
Worauf müssen Sie beim Flattersatz achten?
Die Länge der Zeilen sollte nicht zu stark variieren, sondern annähernd das Erscheinungsbild des Blocksatzes erreichen. Ansonsten wird der Grauwert des Textblockes unruhig, was das Lesen erschwert. Außerdem wirken die Texte am rechten Rand dann "ausgefranst". Dem können Sie mit behutsamer Trennung entgegensteuern.
Worauf müssen Sie beim Blocksatz achten?
Hier kommt es ebenfalls darauf an, einen ausgeglichenen Grauwert des gesamten Textblocks zu erreichen. Wenn Sie im Blocksatz keine Worttrennung anwenden, kann es zu breiten und unschönen Abständen zwischen den einzelnen Wörtern kommen. Ihr Text wird dann aussehen wie ein Käse mit großen Löchern, über die das Auge beim Lesen permanent stolpert.
Auf keinen Fall sollten Sie im Blocksatz Zeilen durch Sperren einzelner Wörter bearbeiten, damit die Wortzwischenräume kleiner werden. Für das Auge des Lesers wird es dann schwierig, zwischen Wörtern und Buchstaben zu unterscheiden.
Achten Sie auf gute Wort- bzw. Silbentrennung!
Für Flatter- und für Blocksatz gilt in gleichem Maße: Eine gute Silbentrennung muss sein! Dazu gehört einiges an typografischem Feingefühl und Kenntnissen. Die Grundregel lautet: Drei, maximal vier Zeilen hintereinander dürfen einen Trennstrich aufweisen. Wenn es mehr werden, wird der Lesefluss des Auges erheblich gestört. Auch die Anzahl der Silben vor und nach dem Trennstrich wirkt sich auf die Optik aus.
Die gängigen Textverarbeitungen und Layoutprogramme bieten unterschiedlich gute Voreinstellungsmenüs für die Silbentrennung. Sie sollten sich Zeit nehmen, um nähere Bekanntschaft damit zu schließen. Im Zweifelsfall trennen Sie per Hand oder nehmen behutsame Einstellungen beim Kerning oder den Wortzwischenräumen vor.
Auch auf eine semantisch korrekte Trennweise sollten Sie achten. Das bekannteste Beispiel dürfte wohl "Urin-stinkt" sein. Solche kapitalen Fehler müssen Sie vermeiden, und zwar unabhängig davon, ob Sie Flatter- oder Blocksatz wählen.