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Schriftportrait Univers

Die Überallschrift. Schnitte, Schnitte, Schnitte - die Univers von Adrian Frutiger wird wegen ihrer Vielfalt an Strichstärken Ende der 1950er Jahre zum Verkaufsrenner und Liebling der Schriftschaffenden. Und sie ist es noch heute - immer da und immer neu: als "die Synthese aus schweizerischer Gründlichkeit, französischer Eleganz und britischer Präzision" (Monotype).

Die Univers entsteht in den Jahren 1951 bis 1956 aus der Hand von Adrian Frutiger. Sie wird 1957 bei der Schriftgießerei Deberny & Peignot veröffentlicht, der Vertrieb erfolgt durch Linotype.

Univers 45 Light
Univers 45 Light
Univers 45 Light Oblique
Univers 45 Light Oblique

Futura nicht zeitgemäß

Deberny & Peignot ist seit 1954 auf der Suche nach einer modernen, serifenlosen Schrift mit Eignung für den Handsatz und den Fotosatz. Kurzzeitig zieht man die Anpassung der vom eigenen Hause vertriebenen Europe, einer Lizenzvariante der Futura, in Erwägung.

Dann entschließt sich D&P sich auf Anregung von Adrian Frutiger zur Entwicklung einer völlig neuen Schrift. Frutigers Haupteinwand ist, dass Futura-ähnliche Schriften den Avantgarde-Geschmack der 1920er Jahre widerspiegeln und dieser sich im Vorfeld der 1960er Jahre erheblich verändert habe.

Univers 55 Roman
Univers 55 Roman
Univers 55 Oblique
Univers 55 Oblique

Die neue Freiheit

Adrian Frutiger stützt sich bei seinen Arbeiten auf Entwürfe aus seinen Studententagen, als er Versuche unternahm, die klassischen Formen römischer Inschriften in moderne, serifenlose Zeichenformen zu überführen.

Erste Resultate liegen im Winter 1953 vor, doch ziehen sich die Arbeiten an der zwischenzeitlich von Frutiger auf den Namen 'Monde' (frz. Welt) getauften Schrift noch über mehrere Jahre hin. Frutiger profitiert bei der Arbeit an seiner Schrift von den neuen Freiheiten, die die Satzmethode des Lichtsatzes mit sich bringt.

Er erinnert sich:

Da der Fotosatz eine viel wirtschaftlichere Methode der Schriftentwicklung erlaubte als die Metallgusstypen, konnten auch die verschiedenen Stile einer Schriftenfamilie von dem Jahrhunderte alten Korsett Normal/Fett/Kursiv befreit werden. Dies zugunsten eines vollständigen und aufeinander abgestimmten Spektrums einer Vielzahl von Stilen.

Adrian Frutiger

Schriftentwickler Adrian Frutiger

Die Welt der Schnittvielfalt

Die Vielfalt an Schnitten, die von vorneherein ein Markenzeichen der Univers ist, wird von Beginn an in die Schriftentwicklung einbezogen:

Ich machte mich mit Eifer an die Formulierung eines Konzepts mit zahlreichen Varianten, die allesamt in einem logischen Bezug zueinander standen. Für die erste Sammlung von Schriftmustern ... wurde der französische Name 'Monde' gewählt.

Adrian Frutiger

Namensfindungsfragen

Der Name Univers stammt nicht von Adrian Frutiger, sondern von Charles Peignot:

Ich mochte den Namen Monde besonders wegen seiner simplen Buchstabenfolge.

Adrian Frutiger

Es wurde aber auch der Name Europe diskutiert. Charles Peignot hatte aber einen international orientierten Vermarktungsplan für die neue Schrift und musste auch die Wirkung ihres Namens in anderen Sprachen in Betracht ziehen.

Monde war im Deutschen unpassend, wo es als 'Mond' verstanden wird. Ich schlug 'Universal' vor, worauf Peignot entschied, dass 'Univers' der umfassendste Name sei!

Adrian Frutiger
Univers 65 Bold
Univers 65 Bold
Univers 65 Bold Oblique
Univers 65 Bold Oblique

Die Überallschrift

Die Univers wird nach ihrem Erscheinen zum Verkaufsschlager und zum Rettungsanker für die nach Umsatzeinbrüchen der Europe in wirtschaftliche Schräglage geratene Schriftschmiede D&P. Nach Neuauflagen als Linotype Univers (1997) und Univers Next (2010) ist sie heute eine der bestverkauften Schriften aller Zeiten.

Ihre Universalität spiegelt sich in ihrem breiten Nutzungsspektrum als Brotschrift für Mengentext und Überschrift, als Hausschrift zahlloser Unternehmen verschiedenster Branchen, als Schrift für Wegweiser und Leitsysteme, als Standard-Schrift für Postscript-Drucker und zur Beschriftung von Tastaturen wieder.

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