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Seitenzahl durch 16 teilbar

Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob man zwischen die Seiten 13 und 14 eines Buches ein Lesezeichen legen kann? Nun einem Druckerlehrling der seine Gesellenprüfung macht wird diese Frage oft gestellt.

Seitenzahl eines Buches durch 16 Teilbar

Die richtige Antwort darauf muss natürlich lauten: Nein, denn die Seite 13 und die Seite 14 sind ja Vorder- und Rückseite eines einzigen Buchblattes.

Und jetzt kommen wir so langsam zum Thema. Werden die Blätter eines Buches eigentlich einzeln gedruckt? Die Antwort auf diese Frage ist auch einfach, aber was dahinter steht kann schön kompliziert sein.

Die Seiten eines Buches werden nicht einzeln fortlaufend gedruckt, sondern es werden mehrere Seiten des Buches zu einem Bogen zusammengestellt.

Diesen Vorgang nennen die Buchdrucker "Ausschiessen". Die einfachste Ausschiess-Form eines Druckbogens ist eine 4seitige. Nehmen Sie einfach ein DIN-A3 Blatt zur Hand und falten Sie ihn in der Mitte. Halten Sie ihn so, dass der Bund, also die gefaltete Seite nach links zeigt.

Schreiben Sie nun rechts unten eine 1. Dann nummerieren Sie die Seiten weiter. Wenn Sie nun die Seiten aufklappen steht die Seite 4 zusammen im Bund mit der Seite 1. Wenn das so ist, haben Sie richtig ausgeschossen.

Man kann sich leicht vorstellen, dass diese ganze Geschichte schnell unübersichtlich und kompliziert wird, wenn das Papierblatt größer ist und wenn öfter gefalzt wird. Zum Beispiel ergeben zwei Falzungen schon 8 Seiten. Drei Falzungen 16 und vier Falzungen 32 Seiten.

Wenn Sie nun wieder die Seiten Durchnummerieren - der Buchdrucker spricht von Paginieren - und dann das Ganze auseinander klappen, sehen Sie ein ziemliches Wirrwar von Ziffern, die an den unmöglichsten Stellen des Papierbogens auftauchen.

Das ist das Schema nachdem der Buchdrucker die Seiten des Buches anordnen muss, um nachher einen perfekten Druckbogen zu haben. Die meisten Bücher haben mehr als 32 Seiten. Die großen Druckmaschinen die dafür sorgen, dass viele Seiten des Buches zugleich gedruckt werden können sind wahre Monstermaschinen.

Mindestens 16 Seiten müssen zugleich gedruckt werden können, besser noch 32 - wobei es natürlich auf die Länge und die Breite des Buches ankommt.

Bei den genannten 32 Seiten werden die Seiten 1, 4, 5, 8, 9, 12, 13, 16, 17, 20, 21, 24, 25, 28, 29 und die 32 nach einem genauen Plan auf einer Seite des Druckbogens gedruckt, und der Rest auf die Rückseite des Bogens.

Dabei müssen die Seiten später wenn der Bogen gefaltet wird, fortlaufend von 1 bis 32 in der richtigen Reihenfolge stehen. Nun gibt es ein paar Kontrollmöglichkeiten durch Summenvergleiche. Die Summe der Seitenziffern die am Bund zusammen liegen, muss in diesem Fall immer 33 betragen.

Wenn aber der Drucker die Seiten falsch angeordnet hat, ist die Katastrophe passiert. Dann folgt später im Buch auf die Seite 13 zum Beispiel die Seite 25.

Es macht auch etwas aus wie man die Bögen nach dem ersten Druckvorgang wendet, bevor man sie wieder in die Druckmaschine einlegt. Umschlägt man die Papierbögen, oder Umdreht man sie, oder wendet man das Verfahren des Umstülpens an.

Also wendet man von Rechts nach Links, von Unten nach Oben oder wendet man das Papier diagonal. Das hat natürlich Einfluss darauf wie die Seiten auf dem Druckbogen angeordnet sein müssen.

Nun wird auch schnell klar, warum die Seitenzahl eines Buches fast immer 16 oder ein Mehrfaches von 16 beträgt. Die Druckform von 16 Seiten müssen gefüllt werden, wenn es sein muss sogar mit leeren Seiten.

Auch dafür gibt es einen schicken Namen, die leeren Seiten heißen Vakatseiten. Bei manchen Büchern sieht man, dass die Bilderseiten alle in der Mitte des Buches stehen.

Das hat seinen Grund ebenfalls in der Tatsache, dass Bilder oftmals auf besonders glattes und weißes Papier gedruckt werden um die Bilder besser zur Geltung zu bringen. Auch hier sind es meistens 16 oder 32 Seiten.