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Schriftportrait Palatino

Palatino, das Sahnestück. Hermann Zapf, großer Schriftentwerfer und Meister des 'Spiels zwischen Schwarz und Weiß' gelingt mit der Palatino sein Meisterstück: eine zeitlose Antiqua allerhöchster Güte, die mit Leichtigkeit die Sprünge durch alle technischen Neuerungen des Satzhandwerks schafft.

Die Palatino wird im Jahr 1949 von Hermann Zapf für die D. Stempel AG entworfen. Der Name leitet sich von Giambattista Palatino (gestorben 1575 in Neapel) ab, einem italienischen Schreibmeister der Renaissance.

Hermann Zapf
Hermann Zapf, Entwickler der Palatino © Mvallsdo Creative Commons

Goethes Erziehung

Zapfs Neue dient zunächst dem Druck einer Prachtausgabe von Goethes "Von der dreifachen Ehrfurcht. Gedanken Goethes über Erziehung zu edlem Menschentum" zu dessen 200. Geburtstag im August 1949. Im Folgejahr erscheint die Palatino für Handsatz und Linotype-Satzmaschinen. Der zunächst fehlende Buch-Schnitt für den Werkssatz erscheint 1953 separat in Gestalt der Schriftart Aldus.

Bei der Entwicklung der Palatino betritt Zapf Neuland. Er untersucht gemeinsam mit August Rosenberger die technischen Voraussetzungen, über die eine Serifenschrift verfügen muss, um auch im Offsetdruck auf Papier minderer Qualität, das ja in den Nachkriegsjahren in Deutschland recht häufig anzutreffen ist, ohne Qualitätseinbußen druckbar zu sein.

Palatino Light
Palatino Light
Palatino Light Italic
Palatino Light Italic

Gutenberg und Öl

Hermann Zapfs Palatino erfreut sich direkt nach ihrem Erscheinen einiger Beachtung. Schon 1955 erscheint das renommierte Gutenberg-Jahrbuch mit in Palatino gesetztem Text. Ein Jahr später nutzt die gerade aus der US-amerikanischen Standard Oil Company of New York hervorgegangene Socony Mobil Oil Company die Palatino für ihren ersten Jahresbericht.

Palatino entwickelt sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten zu einer der erfolgreichsten und beliebtesten Antiquas des 20. Jahrhunderts. Sie gilt heute schon als eine der klassischen Schriften der Moderne.

Die Palatino verfügt über ein offenes, leichtes und hervorragend lesbares Schriftbild mit sorgfältig abgewogenen Strichstärken. Wegen ihrer universellen Verwendbarkeit, ihrer vielfältigen Erscheinungsweise und ihrem großen Zeichenvorrat ist sie im professionellen Schriftsatz vom Beginn an ebenso beliebt wie in der grafischen Anwendung.

Palatino Roman
Palatino Roman
Palatino Italic
Palatino Italic

Fotosatz und Post Script

Die Palatino nimmt an allen grundlegenden Neuentwicklungen auf dem Gebiet des Schriftsatzes teil: In den 1960er Jahren wird sie für den Fotosatz aufbereitet. In den 1980er Jahren schafft sie den Sprung in das digitale Zeitalter, als Linotype und Adobe mit der Post Script-Palatino schon recht früh einen für professionelle Satzbelichter geeigneten Softfont entwickeln. Adobe legt die Post Script-Palatino im folgenden allen Versionen der Schriftverwaltung Adobe Type Manager bei.

Im Jahr 1999 unterzieht Zapf seine Palatino einer Revision. Wohl auf persönliches Betreiben von Bill Gates wird der Zeichenvorrat der Palatino erheblich erweitert und umfasst nun Sonderzeichen für alle Sprachen der Welt.

Diese Open Type-Variante wird von Microsoft unter der Bezeichnung Palatino Linotype den Windows-Betriebssystemen ab Windows 2000 beigelegt. Zudem ist sie Bestandteil der Apple-Betriebssysteme OS 9 und OSX.

Palatino Medium
Palatino Light
Palatino Medium Italic
Palatino Medium Italic

Palatino nova

Gemeinsam mit Akira Kobayashi überarbeitet Hermann Zapf die Palatino 2005 zur bei Linotype erschienenen Palatino nova. Diese orientiert sich an der Erscheinungsform der originalen, gegossenen Palatino und stellt zahlreiche Details wieder her, die bei den verschiedenen Entwicklungsstufen der Palatino verloren gegangen sind.

Das Schnittangebot umfasst nunmehr die Schnitte Light, Regular, Medium und Bold mit den zugehörigen (echten) Kursiven. Alle Schnitte enthalten griechische und kyrillische Zeichen, ferner sind zwei Ligaturenvarianten, Kapitälchen, Ornamente und verschiedene Ziffernzeichensätze vorhanden.

Palatino Bold
Palatino Bold
Palatino Bold Italic
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