Schriftportrait Neo Sans
Phoenix aus dem Musterbuch. Gute Ideen, die in Projekte gesteckt werden, die dann doch nicht zustande kommen, haben sich schon oft als Keimzelle für Größeres erwiesen. So auch im Fall der Neo Sans, die dank der beharrlichen Arbeit von 'Seb' Lester zu einer ganzen Schriftfamilie heranreift, die sich einen festen Platz unter den Hausschriften mit internationalen Weihen erobert hat.
Die Neo Sans entsteht gemeinsam mit ihrer Schwester Neo Tech aus der Feder des britischen Schriftgestalters Sebastian Lester. Beide Schriften werden gemeinsam im April 2004 von der Agfa-Monotype Corporation der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ein 'ultramoderner' Auftrag
Die Entwicklung der Schrift beginnt zunächst als interessanter Auftrag einer Markenagentur an Sebastian Lester. Aufgabe ist die Schaffung einer Schrift mit 'ultramoderner' Anmutung als Logoschrift für einen ihrer Kunden.
Obwohl das Projekt am Ende nicht zustande kommt und der Auftrag storniert wird, verbleibt Lester:
ein Musterbuch voller Ideen ... und es wäre eine Schande gewesen, nicht erleben zu dürfen, was aus ihnen wird.
Futuristische Anmutung
Nach einem Jahr Entwicklung, in dem er die vorhandenen Entwürfe zu einer Schrift aufbaut, legt Sebastian Lester seine Arbeit vor: Ihrer Zielsetzung nach handelt es sich bei der Neo Sans um eine vielseitig anwendbare Schriftfamilie, nach Worten von Monotype mit futuristischer Anmutung ... ohne [dabei] plump, unecht oder kurzlebig zu wirken
.
Diese Forderungen werden von Lester in einfache Zeichenformen übersetzt, die Zeichen wirken offen und zeigen sanft geschwungene Bögen mit durchgehend gleicher Strichstärke. Lester selbst bezeichnet seine Kreation als lesbar, ohne neutral zu sein, nuanciert, ohne überladen zu sein und ausdrucksstark ohne ablenkend zu wirken
[q10].
Typografische Eigenheiten
Trotz dieser Absichten zeigt die Neo Sans einige Eigenheiten, die feinfühligere Geister als störend empfinden könnten. So das zweigeschossige g der aufrechten Schnitte (die Kursiven haben ein g mit einfacher Unterlänge), dessen untere Schlaufe beinahe wie ein Fremdkörper wirkt, das etwas ausladend wirkende kursive f (mit geschwungener Unterlänge) und die heruntergezogene Mittellänge des w, die den Buchstaben bei den fetteren Schnitten etwas ausladend und ungelenk erscheinen lässt.
Die allgemein schmale Laufweite kommt zwar der wirtschaftlichen Raumausnutzung zugute, geht aber bei den wichtigen kleineren Schriftgrößen zulasten der Lesbarkeit.
Rege Nutzung als Hausschrift
In der Welt der visuellen Kommunikation stößt Neo Sans auf reges Interesse. Der Chiphersteller Intel (als Neo Sans Intel), der Automobilhersteller KIA, der britische Fernsehsender ITV und der staatliche norwegische Sender NRK, die Winterolympiade 2010 in Vancouver (Kanada) und die britische Labour Party sowie die Technische Universität von Dänemark nutzen sie als Hausschrift.
Die Neo-Schriftfamilie: Neo Sans und Neo Tech
Die Neo Sans hat heute die ursprüngliche Zielsetzung einer Schrift, die die visuelle Kommunikation eines Unternehmens unterstützen soll, bei Weitem übertroffen. Sie präsentiert sich als voll ausgebaute Schriftfamilie mit zwölf Schnitten. Die verfügbaren sechs Strichstärken reichen von Leicht bis Ultrafett (jeweils mit den zugehörigen Kursiven), sodass sie - mit den erwähnten Einschränkungen - für ein breites Spektrum von Satzaufgaben gerüstet ist.
Als Ergänzung zur Neo Sans tritt die zur gleichen Zeit entstandene Neo Tech hinzu, die die futuristische Anmutung noch weiter führt. Sie ist in der gleichen Schnittstaffelung wie die Neo Sans erhältlich, sodass die gesamte Neo-Schriftenfamilie 24 Schnitte umfasst.
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