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Schriftportrait Minion

Minion - die Quintessenz. Die Minion erscheint wie die Mutter aller klassischen Serifenschriften, wirkt zeitlos, elegant und seriös. Und obwohl sie den jahrhundertealten Klassikern Garamond, Palatino und Galliard kaum nachsteht, ist sie im zarten Alter von gut 20 Jahren die mit Abstand jüngste Tochter dieser exklusiven Schriftgruppe.

Slimbachs Jüngste Schrift

Die Minion wird im Jahr 1990 von dem US-amerikanischen Schriftengestalter Robert Slimbach (Myriad, Adobe Garamond, Utopia) für Adobe entwickelt. Der Anspruch der Schrift ergibt sich schon aus der Namensgebung: Im klassischen Buchdruck ist Minion die Bezeichnung für eine Letterngröße und entspricht einer Schriftgröße von sieben Punkt.

Minion Regular
Minion Regular
Minion 35 Italic
Minion Italic

Slimbach orientiert sich bei Schaffung der Minion an den klassischen Serifenschriften der Spätrenaissance. Damit erbt die Minion das ruhige und gleichmäßige, solide anmutende Schriftbild, das für den französischen Zweig der Renaissance-Antiqua - hierzu zählen auch Palatino, Garamond und Galliard - so typisch ist.

Minion Medium
Minion Medium
Minion Medium Italic
Minion Medium Italic

Die elektronische Minion

In elektronischer Form erscheint die Minion zunächst bei Adobe als Post Script-Schrift mit einem Grundzeichensatz, der später um Sonderzeichen, Ligaturen, Mediävalziffern, die unverzichtbaren (echten) Kapitälchen und Alternativzeichen erweitert wird. Zudem erscheinen Zierlettern ('Swash') und eine Ornament-Schriftart.

1992 erscheint die Minion im (inzwischen nicht mehr gepflegten) Multiple Master-Format, das freie Dicktenwahl und Skalierbarkeit der Laufweite entsprechend den Bedürfnissen des Setzers erlaubt.

Minion Semibold
Minion 65 Semibold
Minion Semibold Italic
Minion Semibold Italic

Seit 2000 liegt die Minion unter der Bezeichnung Minion Pro im Open Type-Format vor. Diese weist gegenüber der Originalschrift ein insgesamt überarbeitetes Schriftbild mit Anpassungen bei Zeichenabständen und Unterschneidungen auf.

Seit 2002 existiert ein durch Johannes Küster vorgelegter mathematischer Zeichensatz namens Minion Math, der eigens für den Formelsatz gedacht ist. Die Minion Math ist als Open Type-Schrift erhältlich, ihre Stärkenausstattung entspricht derjenigen der Minion Pro mit dem Zusatz der Schriftgröße 'Tiny' für Schriftgrößen unterhalb von sechs Punkt.

Garamonds Kind

Die Minion wirkt wie die Quintessenz aus Slimbachs Arbeit an der Adobe Garamond: Im Zuge seiner Nachforschungen sammelt sich in Slimbachs Archiv umfangreiches Material über alle Renaissance-Schriften an. Als Adobe auf der Suche nach Ideen für eine neue Werksatzschrift ist, trägt Slimbach alles über Formen und Gestaltungsweisen der Antiquas zusammen. Diese liefern die Keimzelle der Minion.

Standesgemäß orientieren sich die Kleinbuchstaben der Minion an den klassischen Buchstabenformen. Dies wird besonders bei den Kleinbuchstaben mit Unterlängen (g und q) deutlich. Als typische Vertreterin der Französischen Renaissance-Antiqua liegt der Querstrich des kleinen e waagerecht und die Achse des O orientiert sich beinahe an der Senkrechten.

Minion Bold
Minion Bold
Minion Bold Italic
Minion Bold Italic

In ihrem Schriftbild zeichnet sich die Minion durch einen zeitlosen, wohltuenden Schriftfluss aus. Alle Buchstaben fügen sich zu ausgeprägten, aber dezenten Wortbildern, auch und gerade beim Wechsel von Groß- zu Kleinbuchstaben. Damit erinnert sie an die Anmutung von Druckwerken der Spätrenaissance, wenn auch die moderne Umsetzung präziser und kantenschärfer erscheint als die mit mancher Toleranz behafteten Druckmaschinen des 16. Jahrhunderts.

Eine 2005 durchgeführte Untersuchung bescheinigt der Minion in der heutigen Buchtypografie eine herausragende Stellungneben den schon aus dem Bleisatz bekannten Schriftarten und eine der wenigen traditionellen Schriften des Fotosatzes, die den Übergang in das digitale Zeitalter überlebt haben. In den von der Stiftung Buchkunst jährlich prämierten Büchern ist die Minion in jedem Jahr, teils mehrfach, vertreten.

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