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Schriftportrait Lucida

Die Computergerechte. Computergestützter DTP-Satz fristet lange Zeit ein Kellerdasein, seine Ergebnisse finden vor den gestrengen Augen der Setzerzunft keine Gnade. Als erste eigens für den Computersatz gemachte Schrift kündigt Lucida 1985 das Heraufdämmern des neuen Zeitalters - und die Emanzipation des Computersatzes - an.

Niedrige Auflösung als Maßstab

Mit dem Entwurf der Lucida als erster Schrift eines heute zu einer ganzen Schriftsippe ausgebauten Bestandes betreten die beiden Schriftschaffenden Charles Bigelow und Kris Holmes 1985 Neuland.

Ziel ihrer Bemühungen ist die Kreation einer Schrift, die in erster Linie für die Ausgabe auf Geräten mit geringem Auflösungsvermögen - Laserdrucker und Computermonitor - geeignet ist.

Lucida Roman
Lucida Roman
Lucida Italic
Lucida Italic

Aus gutem Stall

Bigelow und Holmes stammen aus der 'Branche': Charles Bigelow ist ein renommierter, US-amerikanischer Schriftenhistoriker, Typografieprofessor und Autor.

Kris Holmes ist eine versierte Autorin von Bildschirmschriften und Entwerferin der bekannten Städte-Serie der Apple-Betriebssysteme OS7 bis OS9, deren Schriften Chicago, Geneva, Monaco und New York das Erscheinungsbild dieser nativen Mac-Betriebssysteme in ganz erheblicher Weise geprägt haben.

Lucida-Schnitte sind ebenfalls Bestandteil der neuen Generation von Apple-Betriebssystemen der OSX-Reihe (hier als Lucida Grande). Nach ihrem Erscheinen ist Lucida eine der ersten für das computergestützte DTP verfügbaren Druckschriften.

Lucida Bold
Lucida Bold
Lucida Bold Italic
Lucida Bold Italic

'Humanistische' Grotesk

In der formalen Schriftklassifizierung zählt Lucida zu den jüngeren Grotesk-Schriften (englische Bezeichnung "Humanist"). Als solche orientiert sie sich in ihrer Formgebung und -gestaltung an den Renaissance-Antiquas.

Lucida erscheint dementsprechend weniger konstruiert, dafür dynamisch und organisch, eher einer Handschrift als einer aus geometrischen Formen abgeleiteten Schrift ähnlich. Dieser Charakter erhält sich sogar in den später hinzugekommenen, dicktengleichen Schriftarten Lucida Typewriter und Lucida Console.

Als weiteres Charakteristikum tragen die klassentypisch geringen Kontraste in den Strichstärken, zu einem gleichmäßigen Schriftbild bei, das sich wiederum in guten Leseeigenschaften am Monitor auswirkt.

Lucida Sans Roman
Lucida Sans Roman
Lucida Sans Italic
Lucida Sans Italic

Das Geheimnis der guten Lesbarkeit

Die gute Lesbarkeit auch unter ungünstigen Bedingungen oder bei geringen Auflösungen verdankt Lucida der ausgesprochen großen x-Höhe (Höhe der Kleinbuchstaben). Diese sorgt für gute Erkennbarkeit in allen Schriftgrößen.

Einer Satzempfehlung von Microsoft zufolge soll sie bei Schriftgrößen von 14 Punkt oder mehr etwas spationiert werden. Empfehlenswerte Komplementärschriften zur Lucida Sans sind im Rahmen der Lucida-Sippe die Lucida Bright, bei kleineren Schriftgrößen auch Lucida Fax.

Lucida Sans Bold
Lucida Sans Bold
Lucida Sans Bold Italic
Lucida Sans Bold Italic

Vielfältige Anwendung

Lucida Console ist die Schriftart der 'Blue Screen' von Windows XP und die voreingestellte Standardschrift des Windows-Texteditors Notepad.

Die Lucida Sans Demibold ist eine der Systemschriften im Apple-Betriebssystem OSX und findet sich als Menüschrift in zahlreichen Apple-Programmen.

In der Wirtschafts- und Werbewelt findet Lucida als Logoschrift der Air Canada Verwendung. Sie ist die für die neu gefassten Raucher-Warnhinweise auf australischen Zigarettenschachteln vorgeschlagene Schrift. Die Packungen müssen entsprechend einer Gesetzesinitiative vom April 2012 neutral in olivbrauner Farbe gehalten sein und mit (in Lucida gesetzten) Warnhinweisen sowie abschreckenden Fotografien versehen werden.

Lucida-Schriftsippe

Die heute vorliegende Lucida-Schriftsippe besteht aus den folgenden Schriftfamilien: Lucida Sans, Lucida Serif, Lucida Console, Lucida Handwriting, Lucida Grande, Lucida Calligraphy, Lucida Fax, Lucida Bright, Lucida Casual sowie der Frakturschrift Lucida Blackletter.

Viele dieser Schriftarten sind vom Softwarehersteller Microsoft lizenziert und finden sich in allen Betriebssystemen seit Windows 98, den MS Office-Paketen ab Office 1997, der Layout-Software MS Publisher und anderen MS Anwendungspakten wieder.

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