Schriftportrait DIN Next
Eine Schrift, die Information und präzise Mechanik suggeriert, die sich auf den Kern der Kommunikation konzentriert - reine, wahrhaftige und objektive Informationsübermittlung in größter Simplizität: die genormte DIN-Schrift.
Von der Schrift zur Norm
Die DIN-Schriften gehen auf das Jahr 1936 zurück, als das Deutsche Institut für Normung e.V. die DIN 1451 als Standardschrift in den Bereichen Technik, Verkehr und Wirtschaft festlegt.
Im Vordergrund der Bemühungen um eine deutsche Industrieschrift steht die Lesbarkeit der Schrift. Alle Buchstaben sollen mit gleichen Strichstärken ausgestattet werden, um gleiches Aussehen in allen denkbaren Schriftgrößen sicherzustellen.
Typografens Graus
Die Forderung nach gleicher Strichstärke steht dabei der typografischen Lehre der Lesbarkeit völlig entgegen. Dennoch ist sie ebenso wie das feste und ganzzahlige Verhältnis von Buchstabenbreite zu Buchstabenhöhe eines der integralen Merkmale der DIN-Schriften.
Eine weitere wichtige Anforderung an die DIN-Schriften ist die einfache maschinelle Reproduzierbarkeit der Schrift in allen denkbaren Größen und Laufweiten. Die Schrift soll per Hand mit Schablone und Tuschestift ebenso reproduzierbar sein wie mit einer maschinell betriebenen Fräse.
Die DIN 1451 erscheint erstmals 1931 mit den Schriftarten Engschrift, Mittelschrift und Breitschrift als Vornorm und erlangt im Jahr 1936 den Status der DIN-Norm.
DIN-Schriften im elektronischen Satz
Bei einer Überarbeitung im Jahr 1980 werden einige Buchstaben- und Ziffernformen geändert und die Breitschrift wird aus der Norm gestrichen.
Elektronische Adaptionen der DIN 1451 für den Fotosatz existieren seit 1981, für den Bedarf des Desktop-Publishing-Schriftsatzes steht ab 1990 eine Postscript-Version zur Verfügung.
Die Norm in der Werbung
Die DIN-Schriften sind durch die Nutzung auf sämtlichen deutschen Straßen-, Orts- und offiziellen Hinweisschildern sowie Kfz-Kennzeichen bis November 2000 ein vertrauter Anblick.
So finden sie auch die Beachtung der Werbebranche (vor allem da sie so offensichtlich nicht den klassischen Regeln der Typografie entspricht). Dies führt wiederum zu einer Verbreitung über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Der nationale und internationale Zuspruch der Werbetreibenden ehrt zwar einerseits die altehrwürdige DIN, zeigt aber gleichzeitig ihre Schwächen: zu wenige Schnitte, inkonsistent gestaltete Buchstaben und fehlende Extras.
DIN Next
Daher wird im Jahr 2009 durch Linotype eine neue DIN-Schriftfamilie geschaffen: DIN Next. DIN Next enthält die oft bemängelten fehlenden Schnitte und wartet zudem mit Kapitälchen und Mediävalziffern (Ziffern mit Ober- und Unterlängen) auf. Gleichzeitig werden die ungeliebten Kinder in beiden Schriften, Buchstaben, die in Eng- und Mittelschrift unterschiedliche Formen aufweisen, bereinigt.
Da Designer und Werbegrafiker andere Ansprüche an eine Schrift haben als Ingenieure und Architekten, wartet die Überarbeitung zur DIN Next mit einem besonderen Kniff auf: die Buchstabenecken, in der Ausgangsschrift scharf und rechteckig, werden in DIN Next leicht abgerundet gestaltet.
Damit ist die DIN Next der ursprünglichen DIN-Schrift näher als gedacht: Da die DIN-Buchstaben gefräst wurden, entstanden in der Praxis keine exakten Ecken (die das Fräsverfahren nicht zulässt) sondern leicht abgerundete Ecken, die sich in der elektronischen DIN Next wiederfinden.
Verwendung der DIN Next
Die DIN 1451 wird in Deutschland für die offizielle Beschilderung von Straßen, Autobahnen und Ortsschildern verwendet. Die Deutsche Bahn nutzt zur Beschriftung ihrer Fahrzeuge eine abgewandelte Version der DIN 1451. Ebenso verwendet die Deutsche Post AG die DIN-Schriften leicht verändert für ihre Stempel.
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