Schriftportrait Aachen
Aachen - der Kraftprotz. Die Ende der 1960er Jahre gezeichnete Aachen ist der Inbegriff der starken Serifen: Die in Aachen gesetzte Überschrift wird wahrgenommen, wirkt prägnant und eindringlich.
Mit dem Ausbau zur Neuen Aachen wird aus dem Kraftpaket eine typografische Allroundlösung - auch für die leisen Töne.
Die Aachen wird 1969 von Colin Brignall für Letraset zur Verwendung als Zierschrift geschaffen. Letraset ist Erfinder und Anbieter der im Vorcomputerzeitalter sehr beliebten Abziehbuchstaben, mit denen mit geringem Aufwand typografisch-gestalterisches Arbeiten auf Papier möglich ist.
Die Kraft der Serifen
Aachen wird aus den serifenbetonten Schriften der Egyptienne abgeleitet, die seit dem frühen 20. Jahrhundert bekannt sind. Wie die Egyptienne zeigt Aachen kräftige Serifen, die jedoch absichtlich kürzer gehalten sind, damit die Buchstaben möglichst nahe beieinander platziert werden können.
Zudem enthält Aachen eine Reihe geometrischer Grundformen wie rechte Winkel und schnurgerade Linien. Dies verleiht ihr eine leicht technische, in manchen Konstellationen fast schon schablonenartige Anmutung.
Im Jahr 1977 erweitert Alan Meeks mit Unterstützung durch Colin Brignall die Aachen um den etwas leichteren Schnitt Aachen Medium.
Die nun zumindest zur Kleinfamilie aufgewertete Aachen wird seit Mitte der 1970er Jahre als Schrift für den Fotosatz und seit den frühen 1990er Jahren für das aufkommende computergestützte Desktop-Publishing angeboten.
Neue Aachen
Mit der im Juli 2012 vorgestellten Schrift Neue Aachen entsteht auf Grundlage der ursprünglichen Aachen Bold durch Jim Wasco eine vollständige Schriftenfamilie.
Wasco stützt sich dabei auf vorangegangene eigene Arbeiten und untersucht zudem seine bevorzugten Serifenschriften Lubalin Graph und Rockwell.
Wasco selbst sagt in einem Interview: "Aachen ist sehr beliebt. Man sieht sie so oft, dass ich dachte, die Welt braucht davon eine ganze Schriftfamilie. Das Design ist sehr erfolgreich und ich wünschte mir, dass es mehr Schnitte gäbe und so beschloss ich, diese hinzuzufügen."
Steiniger Weg für die Aachen
Wasco übernimmt den bereits vorhandenen Bold-Schnitt und erweitert ihn um einige fehlende Zeichen. Auf dieser Grundlage erarbeitet er als Vorlage für die folgenden Schnitte den Light-Schnitt.
Die Arbeiten erweisen sich als schwierig, da ja die übergreifenden Merkmale einer ursprünglich als fette Zierschrift gedachten Familie für die mageren Schnitte beibehalten werden müssen.
Eine besondere Herausforderung ist die Entwicklung der kursiven Aachen. Wasco stellt schnell fest, dass die weichen Kurven der Kursiven nicht mit dem Gesamtcharakter der aufrechten Aachen harmonieren.
Somit entstehen die kursiven Schnitte der Neuen Aachen schließlich als Mischung aus original gezeichneten und schräg gestellten Regularzeichen.
Aachen für alles
Nach der Bearbeitung durch Wasco umfasst die Schriftfamilie Neue Aachen nunmehr neun Schnitte von Ultra Light bis Black mit den zugehörigen Kursiven, also insgesamt 18 Schnitte.
Damit zeigt die Neue Aachen ein enorm gesteigertes Anwendungsspektrum und bietet kreativer Schriftgestaltung zahlreiche zusätzliche Optionen und Freiheitsgrade.
Die Aachen ist relativ kompakt, sie spart Platz und kann größer formatiert werden, um Wörtern Nachdruck zu verleihen. Und mit den neuen Schnitten Book, Regular und Light inklusive zugehöriger Kursiv-Varianten eignet sich Aachen nun auch für Text.
Die Extra Light ist eine exzellente Lösung für große Akzidenz-Grafiken mit modernem Look. Die große Auswahl an Schnitten wird allen Anforderungen der hierarchischen Kategorisierung von Werbung gerecht.
Wasco
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