Schriftlexikon - Fachbegriffe mit G
Diese beiden Begriffe bezeichnen allgemein die Kleinbuchstaben in einer Schrift. Die Kleinbuchstaben passen in ein Vierliniensystem, während die Großbuchstaben (Versalien) in ein Zweiliniensystem passen. Das Vierliniensystem kommt durch die Ober- und Unterlängen der Kleinbuchstaben zustande, wie beispielsweise bei den Buchstaben p, g, q oder b k d.
Das Geviert gehört streng genommen schon zu den Spatien und orientiert sich an den Schriftgrößen. Ein Geviert stellt an seiner Oberfläche ein Quadrat der Schrifthöhe dar. Es diente ausschließlich dazu, kleinere Zwischenräume aufzufüllen.
Wer sich das allererste Druckwerk, die Gutenbergbibel, einmal genauer anschaut, wird zu seinem Erstaunen feststellen, dass die Wortabstände alle gleich sind. Und doch ist das Werk in Blocksatz, also rechts und linksbündig gesetzt.
Nach all dem, was man bisher hier gelesen hat ist das ja eigentlich nicht möglich. Und doch, der Erfinder des Drucks mit beweglichen Lettern hatte 20 verschiedene Breiten des Buchstaben "e" gegossen und erzielte damit einen Blocksatz der an Schönheit und Ästhetik unvergleichlich ist.
Dieser Begriff bezeichnet die kleinsten Einheiten des Schriftsystems in einer Sprache. Diese Einheiten haben unterschiedliche Bedeutungen. In der Sprachforschung herrscht über die Begriffsdefinition keine Einigung, manchmal werden Buchstaben der Alphabetschrift mit Graphemen gleichgesetzt, manchmal wird die Interpunktion dazu gezählt.
Meistens versteht die Sprachwissenschaft jedoch unter einzelnen Graphemen mehrere Buchstaben, die aufgrund ihrer funktionalen Relevanz in einer bestimmten Sprache zusammengefasst werden. Einfach gesagt sind Grapheme die schriftliche Kennzeichnung von Lauten einer Sprache.