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Welche Zeilenlänge?

Im Zusammenhang mit der Schriftgröße und dem Zeilenabstand ist die Zeilenlänge wichtig für einen guten, ermüdungsfreien Lesefluss. Sie sollte weder zu lang noch zu kurz sein.

Zeilenlänge

Eine Ausnahme bilden natürlich lyrische Texte, wo allein der Inhalt die Länge bestimmt und vom Gestalter normalerweise nicht verändert werden darf.

Nicht zu lang und nicht zu kurz

Allzu lange Zeilen erschweren die Lesbarkeit von Texten, weil der Weg für das Auge zu weit ist. Allzu kurze Zeilen wiederum unterbrechen den Lesefluss zu oft und können den Sinnzusammenhang zerhacken. Hier kommt es wie bei allen Kriterien einer guten Typografie auf Fingerspitzengefühl und gestalterische Kompetenz an.

Zeichenzahl als Maßeinheit

Etwa 50 bis 60 Buchstaben oder Zeichen inklusive Leerzeichen sind ein gutes Mittelmaß für den einspaltigen Buchsatz. Zeitschriften und Tageszeitungen mit 3 bis 7 Spalten enthalten in der Regel weniger Lettern.

Angaben in Zentimetern helfen in puncto Zeilenlänge nicht viel weiter, da es große Unterschiede bei den Schriftbreiten gibt. Trotzdem sollten Sie 13 bis 15 cm nicht überschreiten, denn dann muss zusätzlich zu den Augen auch der Kopf bewegt werden. Deshalb sind Richtwerte wie Wort- oder Buchstabenanzahl empfehlenswerter.

Zeilenlänge verschiedener Druckprodukte

Grundsätzlich ist auch die Definition der Zeilenlänge immer abhängig vom Produkt und von unseren Lesegewohnheiten. Von Wörterbüchern und Lexika kennen wir zwei- oder dreispaltigen Satz. Für einen Roman wäre das eher ungewöhnlich.

In Fachbüchern, die mit Marginalien arbeiten, finden Sie oft zwei unterschiedliche Zeilenlängen nebeneinander, wobei dann auch Schriftgröße und Zeilenabstand meistens verschiedene Werte haben.

Insgesamt gesehen, muss sich die Zeilenlänge natürlich dem übrigen Gestaltungsraster anpassen. Dazu gehören zum Beispiel festgelegte Bildbreiten in Zeitschriften, mit denen der Text korrespondieren muss.

Grundregeln zur Zeilenlänge

  • Je länger die Zeile ist, desto größer sollte der Zeilenabstand. Werden lange Zeilen zu eng gesetzt, rutscht das Auge schnell mal ab und springt in die übernächste.

  • Bei schmaler Schrift sollte die Zeile kurz sein, bei breiter Schrift länger.

  • Bei kurzen Zeilen sollten Sie nach Möglichkeit auf Blocksatz verzichten und Flattersatz bevorzugen.